Wie einige vielleicht mitbekommen haben wollte ich eigentlich morgen mein FSJ an meiner alten Grundschule antreten. Ich hatte nur gestern ein einziges, riesiges Problem, das ich nicht verstehen kann und will.
Meine Heimatstadt brachte anscheinend urplötzlich das Geld für die Besetzung von 3 FSJ-Stellen auf! Stellt euch das vor: ihr seid top vorbereitet und habt schon Probetage oder Praktika absolviert und dann kommt die Absage, weil für die Bildung kein Geld mehr vorhanden ist!
Wie erwähnt, es waren 3 junge Menschen, die hier arbeiten wollten damit sie keine großen Fahrtkosten auf sich nehmen mussten, betroffen! Zwei von diesen, mich eingeschlossen, fanden anscheinend gestern extrem kurfristig eine neue Arbeitsstelle. Eine von uns hängt leider immer noch in der Luft, da die Fahrtkosten von keinem übernommen werden können und das Geld eh schon sehr knapp ist.
Ich hatte Glück, denn ich wurde direkt weitergeleitet. Nach einem ewigen Telefonmarathon entschied ich mich dafür, dass ich auf diese Regelschule wechseln würde. Die Fahrtkosten werden sich jeden Monat auf mindestens 38€ belaufen - und das MIT Schülerermäßigung. Im ersten Moment mag es nicht so viel klingen. Aber es kann doch nicht sein, dass für die Bildung so viel eingespart wird.
Wohin fließt das Geld? Wer bekommt das, was eigentlich für 3 FSJler gedacht war, und warum können anscheinend alle anderen Standorte ihr Versprechen halten.
Wir hatten bis vor Kurzem noch keine wirkliche Zusage, weswegen wir leider nur wenig Chancen hätten uns gegen diese Ungerechtigkeit zu wehren.
Dennoch hat es für mich etwas Gutes: ich bin an einer Schule, in der ich niemanden kenne und in der mich niemand kennt und wirklich einschätzen kann. Ich habe dort die Möglichkeit mit Schülern gezielt zu arbeiten und mich wirklich gezielt darauf vorzubereiten, einmal Lehrer zu werden - falls ich das dann immer noch will.. In der anderen Grundschule wäre ich wohl eher als Erzieher eingesetzt worden.
Viele werden vielleicht jetzt irgendwie verstehen können, was ich meine, wenn ich sage, dass Deutschland seine Jugend und die Bildung derer, die Bildung wünschen, nicht ernst nimmt und fördert. Schulbücher sollten finanziert werden. Die Schulspeisung sollte günstiger werden, damit sich alle etwas Warmes zum Mittag leisten können. Das Gymnasium sollte möglichst auch Schülern zugänglich sein, die nicht einfach.. schlicht gesagt.. reiche Eltern haben (im Gym muss man ja viel gegen die 'Konkurrenz' kämpfen.. wenn die Eltern das wollen.. und dann gehts meistens irgendwie auch um den Status der Eltern. Kinder mit reichen Eltern verdienen anscheinend teilweise eine gezieltere Förderung als andere.. aber das nur als Hypothese..)
Ich verabschiede mich aber erst einmal. Bin wirklich müde von meinem ersten Tag, den ich dank meiner lieben Vorgängerin wirklich gut bestreiten konnte.
Hoffe ich finde morgen alle Räume ;)
XOXO Madness
